Keine Angst vor Wespen

Wespen gelten für uns als schädlich und gefährlich, dabei sind sie unentbehrlich im Naturhaushalt. Sie stehen unter Naturschutz und die Hornisse zusätzlich unter Bundesartenschutz. Von den 8 sozialen Wespenarten in Mitteleuropa gehen nur 2 Arten an Nahrungsmitteln: die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe.

Arten

Feldwespe:

Eine zierliche friedliche Wespe. Beim Fliegen lässt sie ihre Hinterbeine herunterhängen. Die nur an einem Hauptstiel befestigten grauen kleinen Nester ohne Schutzhülle sind an Mauern, Sträuchern oder Bäumen an windgeschützten trockenwarmen Standorten zu finden. Das Nest kann eine Größe von ca. 10 cm erreichen.

Flugzeit: Anfang April – Anfang Oktober

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nest der Sächsischen Wespe. Foto: Stimmler
Nest der Sächsischen Wespe. Foto: Stimmler

Mittlere Wespe oder auch Kleine Hornisse:

Eine friedliche Langkopfwespe. Die hellgrau marmorierten Nester hängen in Hecken und Gebüschen, im Siedlungsbereich auch unter Dachvorsprüngen. Das Nest kann eine Größe von 30 cm erreichen.

Flugzeit: Ende April – Mitte September

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Wespe. Foto: Stimmler
Deutsche Wespe. Foto: Stimmler

Gemeine Wespe:

Eine Kurzkopfwespe, die ihre braunen muschelartig gemusterten Nester an den gleichen Standorten wie die Deutsche Wespe anlegt. Auch ihre Fress- und Angriffsangewohnheiten sind gleich.

Flugzeit: Ende April – Ende Oktober

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hornissennest. Foto: Stimmler
Hornissennest. Foto: Stimmler
Feldwespe mit Nest. Foto: Stimmler
Feldwespe mit Nest. Foto: Stimmler

 

Sächsische Wespe:

Eine friedliche Langkopfwespe. Die grauen gestreiften Nester hängen frei an geschützten Stellen in Gebüschen oder im Siedlungsbereich an Gebäuden und erreichen eine Größe von ca. 25 cm.

Flugzeit: Mitte Mai – Anfang September

 

 

 

 

 

 

 

Mittlere Wespe. Foto: Stimmler
Mittlere Wespe. Foto: Stimmler

Deutsche Wespe:

Eine Kurzkopfwespe, die ihre grauen muschelartig gemusterten Nester zum großen Teil unterirdisch in Mäusebauten, im Siedlungsbereich in dunklen oberirdischen Hohlräumen anlegt. Das Nest kann bis zu 2 m Durchmesser erreichen. Durch die unterirdische Nestanlage kann es zu Angriffen kommen, wenn sie sich bedroht fühlt. Lästig werden sie durch die Angewohnheit, an Nahrungsmittel zu naschen.

Flugzeit: Anfang April – Ende November

Gemeine Wespe. Foto: Stimmler
Gemeine Wespe. Foto: Stimmler

Hornisse:

Eine friedliche Langkopfwespe. Die braunen muschelartig gemusterten Nester werden in hohlen Bäumen, Nistkästen oder anderen Hohlräumen angelegt. Das Nest kann bis zu 60 cm lang werden.

Flugzeit: Mitte April – Anfang November

Hornisse. Foto: Stimmler
Hornisse. Foto: Stimmler

Verhaltensweise

Die erste Wabe wird von der Königin gebaut, ist waagrecht an einem festen Stiel befestigt und mit einer Schutzhülle versehen. Die weiteren Waben werden mit Stegen an der jeweils darüberliegenden Wabe befestigt und dann die Schutzhülle wieder darüber gelegt.

Die Larven hängen kopfüber in den horizontalen Waben und werden mit großen Mengen von Insekten gefüttert. Die erwachsenen Tiere benötigen hauptsächlich Kohlenhydrate als Nahrung. Diese gewinnen sie aus Baumsäften, Blütennektar oder Honigtau.

Im Spätsommer und Herbst schlüpfen die Jungköniginnen und Drohnen und der Wespenstaat mit der Altkönigin stirbt ab. Nester vom Vorjahr werden nicht noch einmal belegt. Sie können bedenkenlos im Winter entfernt werden.

Nestaufbau Sächsische Wespe. Foto: Stimmler
Nestaufbau Sächsische Wespe. Foto: Stimmler

Wissenswert

Wespen werden immer noch pauschal als gefährlich und aggressiv eingestuft. Dabei kommt es darauf an, wo man sie antrifft. In unmittelbarer Nestnähe gehen Wespen bei Störungen oder Beunruhigungen eher zur Verteidigung über.

Als Störungen gelten:

  • Längeres Verstellen der Hauptflugrichtung
  • Hektische Bewegungen im Nestbereich
  • Erschütterungen des Nestes
  • Manipulationen am Flugloch oder am Nest
  • Direktes Anpusten der Wespen. Das CO2 der Atemluft ist ein Alarmstoff.

Vermeidet man dieses, lässt es sich gut mit den Wespen leben. Sie meiden die Begegnung mit dem Menschen außerhalb des Nestbereiches und flüchten. Das gilt besonders für die Hornissen.

Tipps zur Vermeidung von Stichen

  • Wespen, die in Kleider geraten, möglichst ruhig herauslaufen lassen.
  • Kein Parfüm oder Insektenspray verwenden
  • Trinkgläser und Nahrungsmittel abdecken
  • Reife Früchte und Fallobst rechtzeitig ernten und entfernen
  • Bei Gewitter steigt die Aggressivität der Insekten, nicht an die Nester gehen
  • Fenster mit Fliegengitter und Türen mit Vorhängen schützen
  • Hornissen, die in beleuchtete Zimmer fliegen, durch Ausschalten des Lichts und Öffnen des Fensters zum Hinausfliegen animieren.

 

Sollte es trotzdem zu Stichen kommen, so sind diese zu kühlen. Bei massiven Beschwerden oder allergischen Reaktionen ist umgehend der Arzt bzw. der Rettungsdienst zu informieren. 

WILDBIENEN, HORNISSEN, WESPEN BERATUNG

Johan und Gabriele Stimmler 

Am Schenkenfeld 22

97209 Veitshöchheim

Telefon: 0931-9 71 19 

(Bitte auf Band sprechen)

Email: wildbienen@gmx.de

 

Wer mehr wissen möchte kann sich auf der folgenden Seite umsehen:

Zu www.hymenoptera.de - rund um Hummeln, Bienen, Wespen & Hornissen