Fledermäuse, unsere heimlichen Mitbewohner

Fledermäuse führen ein sehr verstecktes, heimliches Leben. Ihre Anwesenheit wird oft nicht bemerkt. Dabei sind sie häufig in und an menschlichen Bauwerken zu finden. Manche Arten beziehen im Sommer als Kulturfolger Quartier unter unseren Dächern, hinter Fassadenverkleidungen oder hinter Fensterläden. Manche nutzen kleinste Spalten an Häusern. Andere Fledermäuse leben im Wald in Baumhöhlen oder hinter abstehenden Rindenplatten und brauchen über den Sommer mehrere nah beieinander liegende Quartiere. Deshalb ist es wichtig, alte Bäume und solche mit Höhlen zu erhalten.

 

Kolonie Bechsteinfledermäuse in einem Fledermauskasten Foto: M. Hammer
Kolonie Bechsteinfledermäuse in einem Fledermauskasten Foto: M. Hammer
Eine Kolonie Mopsfledermäuse hinter einer Rindenplatte. Foto: R. Leitl
Eine Kolonie Mopsfledermäuse hinter einer Rindenplatte. Foto: R. Leitl

Die Weibchen bilden zum Teil große Wochenstubenkolonien, in denen sie ihre Jungen großziehen. In diesen „Kindergärten“ können sich die Jungtiere nachts gegenseitig wärmen, während die Mütter auf der Jagd sind. Die in einem Quartier geborenen Weibchen kehren später selbst wieder dorthin zurück, um dann ihrerseits in diesem Dachboden, Spalt o.ä. ihre Jungen großzuziehen. Dadurch bilden sich z. T. jahrzehntelange Quartiertraditionen. Durch ihre enge Bindung an Gebäude und die heimliche Lebensweise der Fledermäuse ist bei anstehenden Renovierungsarbeiten Umsicht angezeigt.

Wochenstube des Großen Mausohrs in einem Kirchdachboden. Foto: M. Hammer
Wochenstube des Großen Mausohrs in einem Kirchdachboden. Foto: M. Hammer

Den Winter verbringen sie schlafend und suchen dafür traditionelle Überwinterungsplätze in Felshöhlen oder alten Kellern auf, die es zu sichern und zu erhalten gilt.

Fransen- (links) und Bartfledermaus im Winterschlaf. Foto: M. Hammer
Fransen- (links) und Bartfledermaus im Winterschlaf. Foto: M. Hammer
Zum Schutz vor Störungen vergitterter Keller. Foto: M. Hammer
Zum Schutz vor Störungen vergitterter Keller. Foto: M. Hammer

Würzburger Fledermausgruppe

Die Würzburger Fledermausgruppe wurde im Jahre 2004 von ehrenamtlichen Fledermausschützern des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V., des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. und des Naturwissenschaftlichen Vereins Würzburg e.V. gegründet.

 

Ziel war es, eine überverbandliche Struktur zu schaffen, die die Belange des Fledermausschutzes in der Region effektiv wahrnehmen kann. Die Aktivitäten von Einzelpersonen aus den Verbänden konnten so sinnvoll zusammengeführt und neu koordiniert werden. Die Erfassung, Erforschung und Erhaltung der Fledermausvorkommen in Stadt und Landkreis Würzburg und im Landkreis Kitzingen stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit.


Fledermausnotfall?

Wenn Sie eine entkräftete oder verletzte Fledermaus gefunden haben, so setzen Sie sich bitte umgehend mit uns in Verbindung. Durch Baumfällungen oder Sanierungsarbeiten werden immer wieder mal Tiere zum Umzug gezwungen oder verletzt. Gelegentlich werden Fledermäuse auch Opfer von Katzen oder Verkehrsunfällen, auch hier ist schnelle und fachkundige Hilfe geboten.

 

 

Im Raum Würzburg wenden Sie sich bitte an:

Wolfgang Otremba, Tel: 09386-90201

 

Im Raum Kitzingen wenden Sie sich bitte an:

Christian Söder, mobil: 015771966810

 

Fledermausfreunde Würzburg im Internet

www.fledermaus-wuerzburg.de

 

 

 

Text: Claudia Beyer und Christian Söder, 01.10.2012